5. Lauf: AVF-Motorsport nun mit Pokal in Vitrine
Während der Zeit der Olympischen Spiele in Peking nahm auch am 16. August – ganz im Sinne des olympischen Gedankens – das AVF-Motorsport Team am 5. Lauf zur ADAC Gleichmäßigkeitsprüfung 2008 teil. „Dabei sein ist alles“, das Motto verschönert sportlich jeden Erfolg und kaschiert aber ebenso gut auch dessen Ausbleiben.
Sicher, die Erwartungen mit denen man an ein Sportereigniss herantritt, hängt vom eigenen Können, der Konkurrenz und vor allem auch den bisherigen Erfolgen ab. Letzteres bestimmte ganz klar die Zielrichtung für Martin Aberle und Thomas von Fragstein, sowie Oliver und Udo von Fragstein auf der Nürburgring-Nordschleife: „Wir messen uns an unseren bisherigen Ergebnissen und treten an um diese zu toppen“, setzt Oliver von Fragstein die grobe Richtung an. Teamchef Martin Aberle sieht dies zielstrebiger: „Ich möchte diese Saison den ersten Pokal für unser junges Team sehen.“ Letzteres bedeutet nicht nur „dabei zu sein“, sondern auch ein Ergebnis unter den ersten 30% des Starterfeldes abzuliefern.
Doch gelehrt hat die bisherige Saison auch, dass solche Forderungen zu schnell im harten Wettbewerbsverkehr der anderen Teilnehmer ersticken können. In einer Sportart in der Hundertstelsekunden über Sieg oder Niederlage entscheiden, zählt nämlich vor allem eins: die Erfahrung. Und von Letzterer kann man nie genug haben, was aber auch automatisch dazu führt, dass obwohl doch schon vier GLPs vom Team in diesem Jahr bestritten wurden, diese allesamt das Prädikat „Testeinsatz“ tragen dürfen. Und auch die weiteren Prüfungen darf man nach dieser Definition auch so taufen, denn man lernt ja schließlich nie aus. Ausnahmen bestätigen die Regel, fahren einen weißen Golf und werden in der GLP meistens Erster.
Lernen durfte das Duo Aberle/Fragstein, wie sich die geänderte Aerodynamikkonfiguration auf das Fahrverhalten auswirkt. Mit nun mehr einem Splitter und einem Heckspoiler am Fahrzeug, fuhr sich der Opel Vectra 16 V so zahm wie noch nie. „Ein Gedicht“, gaben beide Piloten zu Protokoll. So poetisch blieb es aber nur bei freier Fahrt, denn eine Bestätigungsrunde wurde kurzerhand im Verkehr von einem BMW verschandelt. Die dafür eingefangenen Strafpunkte gongten nur so durch den Zeitnahmecomputer der Rennleitung, die Kommentare der Piloten: sehr unpoetisch. Dabei sein ist doch alles Jungs…
„Ein guter Fahrer hat nie Verkehr“, grinst Oliver von Fragstein und lädt seine Teamkollegen damit zur Taktikschulung ein. Denn diese funktionierte im Ford Escort 16V vorzüglich. Das Vater-Sohn-Gespann scheint sich nun blind zu verstehen. Und auch vormals vorhandene Stoppuhrprobleme scheinen der Vergangenheit anzugehören. Naja fast: „Irgendwie ist das Display was dunkel, ob die Batterie schlapp macht?“ Geschenkt: Am Ende darf das beste Saisonergebnis für das Team verbucht werden.
„Ich habe ja mit allem gerechnet: Fehler beim zählen, Verschätzen bei der Geschwindigkeit, BMWs die einem im Weg stehen, aber nicht damit, dass wir einen Quantensprung in der Ergebnisliste vollziehen“, ist Oliver von Fragstein sichtlich erstaunt. Man könnte meinen er ringt um Fassung, denn Platz 5 unter 155 Teilnehmer ist tatsächlich Realität geworden. Der Weg dorthin war lang und schwer. Nun ja, schwer eigentlich nicht, weil jeder im Team jede Menge Spaß hatte.
Man wächst mit seinen Erfolgen, solch ein Ergebnis allerdings zu toppen, dass wird eine schwere Aufgabe. Es bedarf ja schließlich nur eines BMWs und man landet auf Platz 61. Doch kein Grund zur Panik. Im Team profitiert man gemeinsam: Vom Erfolg und von dessem Ausbleiben. Hauptsache man ist dabei…